Wer ist Schmetterlingseffekt?

Schmetterlingseffekt ist eine inklusive Theatergruppe aus Göttingen. Inklusiv bedeutet hier: Menschen mit und ohne Behinderungen spielen, schreiben und inszenieren miteinander Theater.

Die Gruppe wird seit ihrem Entstehen 2009 gepowert von der Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. Göttingen und geleitet vom Diplom-Psychologen und freien Theaterpädagogen Tobias Wojcik.
Schmetterlingseffekt besteht aus TeilnehmerInnen ohne und mit den unterschiedlichsten Handicaps von der seelischen Erkrankung bis zur Querschnittlähmung. Im Laufe der Jahre gibt es in der Gruppe Teilnehmende in einer Altersspanne von 13 bis über 80 Jahren. Die Gruppengröße variierte dabei zwischen 6 und 20 Spielenden.

Der Name "Schmetterlingseffekt" ist vom gleichnamigen Begriff aus der Chaostheorie abgeleitet. Hier hat eine kleine Bewegung oder Veränderung einen unvorhersehbar großen Effekt auf ein ganzes System.

Die Gruppe hat im Laufe ihres zehnjähriges Bestehens zahlreiche Aufführungen auf dem selbst gegründeten Inklusiven Theaterfestival Göttingen, im Jungen Theater Göttingen, auf dem Klatschmohnfestival in Hannover, in der WBK Höxter, bei Kultur im Klinikum Göttingen, auf Open-Air Bühnen mehrerer Stadtfestivals, auf Sommerfesten, Geburtstagen, in Seminaren, Einkaufszentren und in der musa Göttingen absolviert. Ein besonderes Highlight bildet außerdem ein köstlicher musikalischer Guerilla-Auftritt der Gruppe auf dem Straßentheaterfestival 2017 in Leipzig.

Die Theatergruppe Schmetterlingseffekt ist stolzer Gewinner des ersten Inklusionspreis des Landkreises Göttingen. Die Verleihung erfolgte im Frühjahr 2019 in der Stadthalle von Osterode.

Schmetterlingseffekt steht seit Entwicklung des ersten Stückes 2010 für brandaktuelle beißende Gesellschaftssatire, gepaart mit gekonntem Slapstick und einer diebischen Freude an Klamauk, der sich auch vor Tiefschlägen nie gescheut hat. Im Laufe der Jahre hat die Gruppe sich selbst das Singen und Musizieren beigebracht und performt zunehmend im Musicalformat. Die Teilnehmenden entwickeln dabei die Stücke mit denkbar höchster Eigenbeteiligung anhand der Themen die sie bewegen. So schreiben und erarbeiten sie unter theaterpädagogischer Leitung mindestens einmal pro Jahr ein eigenes Theaterstück mit Uraufführung.

Eng verknüpft mit Schmetterlingseffekt ist das "Göttinger Theaterfestival für Menschen mit und ohne Behinderung".

Um eine Auftrittsmöglichkeit für inklusive Theatergruppen zu schaffen, gründete Tobias Wojcik 2011 dieses größte Festival seiner Art in Südniedersachsen.

Seitdem steigt jedes Jahr mindestens eine Ausgabe des Festivals im Gemeindesaal der Ev.-Ref. Kirche Göttingen (2017 und 18 gab es zusätzlich jeweils eine zweite Auflage als auswärtiges Gastspiel), zuletzt die neunte im November 2019.

"Riesenstimmung beim 5. Göttinger Theaterfestival von Menschen mit und ohne Behinderung: die rund 150 Zuschauer im Gemeindesaal der Evangelisch-Reformierten Kirche haben am Sonntag einen großartigen Abend erlebt und den Schauspielern mit frenetischem Beifall gedankt". Göttinger Tageblatt, 5.5.2015